Laut Statistischem Bundesamt arbeiten 3 Mio. Bundesbürger/innen regelmäßig zwischen 23.00 und 6.00 Uhr morgens. Insgesamt sind etwa 15 Prozent der Erwerbstätigen an Früh-, Spät- oder Nachtschicht. Abgesehen davon, dass Nacht- und Schichtarbeit das Privatleben massiv belasten, läuft insbesondere die Nachtarbeit der inneren Uhr zuwider. Der zirkadiane Rhythmus ist in dieser Zeitspanne auf Erholung gepolt. Deshalb geht uns Nachtarbeit um nahezu 60 Prozent schwerer von der Hand. Begeben wir uns am nächsten Morgen ins Bett, gilt: Tagschlaf ist weniger erholsam – Umweltlärm und Tageslicht können die Schlafarchitektur empfindlich stören. Außerdem wird die Schlafdauer meist chronisch verkürzt – durchschnittlich um drei Stunden.
Nach regelmäßig absolvierter Schicht- und Nachtarbeit leiden viele Arbeitnehmer/innen unter einem eingeschränkten Reaktions- und Konzentrationsvermögen. Sekundenschlaf droht, die Unfallgefahr steigt. Gereiztheit, depressive Verstimmungen, Kopfschmerzen, Beschwerden des Magen-Darm-Traktes, Gedächtnisstörungen, psychosomatische oder psychische Erkrankungen, auch Suchterkrankungen bilden keine Seltenheit. Das Herz-Kreislaufsystem leidet. Nicht zuletzt wurde in den letzten Jahren wiederholt über ein möglicherweise erhöhtes Diabetes- und Krebsrisiko diskutiert – gleichwohl liegen hierzu noch keine abschließenden, zuverlässigen Ergebnisse vor. Etwa 20 bis 30 Prozent der Nachtarbeiter/innen quittieren ihren Job während der ersten zwei bis drei Jahre aus gesundheitlichen Gründen. Manche Nachtarbeiter/innen müssen danach langfristig schlafmedizinisch betreut werden: Sie haben eine chronische Ein- und Durchschlafstörung entwickelt.
Obwohl Schicht- und Nachtarbeit unserem zirkadianen Rhythmus entgegenstehen, existiert ein kleines Trostpflaster: Ernsthaften gesundheitlichen Problemen kann man vorbeugen. Welche konkreten Maßnahmen hierzu jeweils in Betracht kommen könnten, sollte stets auf die individuellen Bedürfnisse (insbesondere unter Berücksichtigung potentiell bestehender Vorerkrankungen) angepasst und daher ärztlich abgeklärt werden. In der Regel kreisen die Empfehlungen v.a. um:
Sollten Sie zu unterschiedlichen Tageszeiten arbeiten, können Sie die „innere Uhr“ einigermaßen im Takt halten, wenn Sie u.a. folgendes berücksichtigen: