INTERSOM Köln
Zentrum für Schlafmedizin & Schlafforschung im MediaPark Köln

Insomnie: Nicht-medikamentöse Therapieformen

Verhaltenstherapeutisch-kognitive Ansätze

Wissenschaftlich gut belegt ist die Wirksamkeit von ärztlich/psychologisch begleiteteten verhaltenstherapeutisch-kognitiven Behandlungsansätzen gegen Ein- und Durchschlafstörungen. Zu den wichtigsten Therapieformen zählen:

Schlafrestriktion

Erhöhter Schlafdruck durch Schlafentzug

Zu den wirksamsten verhaltenstherapeutischen Maßnahmen gegen eine nichtorganische Ein- und Durchschlafstörung zählt die sog. Schlafrestriktion. Die Methode wurde vom US-amerikanischen Psychologen Art Spielman entwickelt und macht sich den Umstand zu Nutze, dass der Schlafentzug normalerweise zu einer Erhöhung des Schlafdrucks führt: Schlafdeprivierte nicken in der Regel schneller ein und wachen seltener auf. Die Schlafrestriktions-Therapie arbeitet mit einer systematischen, individuell an die Bedürfnisse des Patienten angepassten Verkürzung der Bettliegezeit. Ziel ist es, auf lange Sicht eine für die Betroffenen befriedigendere Schlafqualität und –kontinuität zu gewinnen.

Wichtig: Diese Therapieform sollte unbedingt und ausschließlich unter ärztlicher/psychologischer Aufsicht und grundsätzlich nur bei organisch Gesunden durchgeführt werden!

Wie läuft die Schlafrestriktion ab?

Die Patienten erhalten vom betreuenden Psychologen/Mediziner ein Schlaftagebuch. Darin sind über einen längeren Zeitraum die Zubettgeh- und Aufstehzeiten sowie die jeweils geschätzte Schlafdauer zu notieren. Der betreuende Arzt/Psychologe berechnet aus diesen Daten die sog. durchschnittliche Schlafeffizienz, die als Richtlinie der vorgeschriebenen Schlafenszeit für nachfolgende Phase gilt.

Ziel der Schlafrestriktion

Die Schlafrestriktions-Therapie wurde wissenschaftlich an »gesunden Schläfern« und Schlafgestörten untersucht. Es traten dabei eine Verkürzung der Einschlafzeiten (Einschlaflatenzen), eine Zunahme der Schlafzeit bezogen auf die Bettliegezeit (verbesserte Schlafeffizienz, eine verbesserte Schlafkontinuität (vermehrt zusammenhängende Schlafzeiten und weniger Weckreaktionen) und vermehrte Tiefschlafphasen zu Tage.

Mögliche Nebenwirkungen

In den ersten 3–4 Wochen ist nicht selten eine – vorübergehende – Verschlechterung der Tagessymptomatik zu verzeichnen. Außerdem kann die gesteigerte Müdigkeit u.a. mit Konzentrationsstörungen, Abgeschlagenheitsgefühlen, Gereiztheit und Stimmungslabilität einhergehen und – eingangs – eine erhöhte Tagesschläfrigkeit auftreten. Autofahren und Arbeiten an gefährlichen Maschinen sollten zunächst gemieden werden.


Schlafkompression

Kleine Schwester der Schlafrestriktion

Die sog. Schlafkompression bedient sich desselben Ansatzes wie die Schlafrestriktion. Gleichwohl gilt sie als deren „kleine Schwester“, da sie eine weniger rabiate Verkürzung der Bettliegezeit vorsieht.


Stimuluskontrolle

Die Angst vor dem Bett überwinden

Viele Schlafgestörte entwickeln eine regelrechte Angst vor dem Bett. Die ärztlich/psychologisch geführte Stimuluskontrolle zielt darauf ab, die erworbene Gedankenkette „Bett = Grübeln/Angst/Anspannung“ durch die Assoziation „Bett = Ruhe/Entspannung“ zu ersetzen.


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